Sicherheitsrisiko: Winterreifen im Frühling und Sommer
15.03.2016

Winterreifen sind nicht auf Wärme ausgelegt. Die Verwendung im Sommer birgt Risiken und auch Nachteile beim Fahrverhalten. Wechseln Sie deshalb zur Ihrer eigenen Sicherheit auf Sommerreifen.

Sommerreifen und Winterreifen sind grundsätzlich für unterschiedliche Temperaturen und Fahrbahnverhältnisse optimiert. Deshalb sind sowohl die Gummimischung als auch der Profilaufbau und die Lamellen verschieden. Die Gummimischung von Winterreifen ist weicher, dadurch haben sie bei winterlichen Temperaturen genug Haftung und passen sich optimal der Fahrbahn an. Außerdem haben sie mehr Lamellen und eine spezielle Profilform, wodurch sie bei Eis und Schnee besser haften und Aquaplaning minimieren. Genau diese Eigenschaften sind der Grund, warum Winterreifen bei Temperaturen über sieben Grad und aufgeheiztem Asphalt wesentliche Nachteile gegenüber Sommerreifen haben.

Nachteile und Risiken von Winterreifen im Frühling und Sommer:

  • Schlechterer Grip und Fahrstabilität: Je höher die Temperaturen steigen umso weicher wird der Gummi von Winterreifen. Dadurch verringert sich die Stabilität der Profilblöcke und die Reifen passen sich der Fahrbahn nicht mehr gut an. Dadurch wird die Haftung der Reifen schlechter und das Fahrverhalten wird besonders in Kurven schwammig. Dieser Effekt verstärkt sich besonders bei hoher Beladung des Autos.
  • Längerer Bremsweg bei Trockenheit: Winterreifen übertragen auf trockener Straße ab zehn Grad die Bremskräfte schlechter auf die Straße. Dadurch verlängert sich der Bremsweg erheblich. Besonders bei sommerlichen Temperaturen ab 25 Grad zeigt sich der Unterschied zu Sommerreifen deutlich. Denn bei 100 Kilometer pro Stunde braucht ein Auto mit Winterreifen um bis zu 16 Meter länger, um zum Stillstand zu kommen. Das macht im Notfall den Unterschied aus, ob das Auto rechtzeitig zum Stehen kommt oder mit ca. 35 Kilometer pro Stunde auffährt. Bei nasser Fahrbahn haben Winterreifen, abhängig vom Reifenmodell, nur geringfügig längere Bremswege.
  • Höherer Reifenverschleiß & Kraftstoffverbrauch: Beim Fahren mit Winterreifen ab etwa 10 Grad, tritt derselbe Effekt auf wie bei zu geringem Reifendruck. Da der Gummi durch die Temperatur extrem weich wird, wird die Auflagefläche des Reifens größer und der Reifen wird wie ein Teig durchgewalkt. Dadurch rollt der Reifen schlechter ab und der Kraftstoffverbrauch erhöht sich um bis zu 15 Prozent. Da der Gummi extrem weich ist, wird der Reifen auch schneller abgenutzt. Außerdem wird durch den höheren Rollwiederstand mehr Hitze gebildet und das Material des Reifens geschädigt.
  • Elastizität der Gummimischung: Die Gummimischung von Winterreifen enthält mehr Weichmacher, damit sie bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt genug Grip haben. Bei sommerlichen Temperaturen entweichen die Weichmacher nach und nach. Dadurch härtet der Gummi bei niedrigen Temperaturen schneller aus und im nächsten Winter sind Grip und Bremsweg schlechter. Deshalb ist es nicht empfehlenswert Winterreifen, die einen ganzen Sommer gefahren wurden, auch noch im folgenden Winter zu verwenden.
  • Aquaplaning bei geringer Profiltiefe: Winterreifen, die aufgrund der Profiltiefe keine weiter Saison zu fahren sind, als Sommerreifen zu benutzen, ist nicht empfehlenswert. Denn bei Winterreifen mit unter vier Millimeter Profiltiefe wird Wasser schlechter abgeleitet. Dadurch erhöht sich die Gefahr für Aquaplaning erheblich. Beachten Sie außerdem, dass in Italien hohe Strafen drohen, wenn Sie im Sommer mit Winterreifen fahren.
  • Reifenplatzer bei abgenutzten Reifen: Wenn Sie Winterreifen im Sommer bis zur erlaubten Mindestprofiltiefe abfahren, kann es besonders bei alten Reifen und hohen Geschwindigkeiten zu einem Reifenplatzer kommen. Wenn Sie dabei einen Unfall verursachen, drohen Probleme mit der Autoversicherung und eine Teilschuld am Unfall.

Auch wenn es in Österreich gesetzlich nicht verboten ist Winterreifen im Sommer zu fahren, sollten Sie Ihrer eigenen Sicherheit zuliebe rechtzeitig auf Sommerreifen wechseln. Machen Sie sich deshalb rechtzeitig einen Termin in Ihrer AUTO PROFI Werkstatt zum Reifenwechseln aus und lassen Sie auch die Reifen wuchten. Ihre AUTO PROFI Werkstatt montiert die Reifen nicht nur fachgerecht, sondern verfügt auch über die nötigen Geräte um bei direktem Reifendruck-Kontrollsystem die Sensoren anzulernen.

Tipp: Die Investition in qualitativ hochwertige Autoreifen zahlt sich aus. Denn die Reifen beeinflussen maßgeblich den Bremsweg und auch das Fahrverhalten des Autos. Für optimale Haftung der Reifen und einen möglichst kurzen Bremsweg im Ernstfall muss nicht nur die Reifendimension und die Höchstgeschwindigkeit stimmen. Qualitätskriterien bei Autoreifen sind die Tragfähigkeit, die Nasshaftung, der Bremsweg auf trockener Straße, der Rollwiederstand und das Rollgeräusch. Gute Sommerreifen haben außerdem feine Profilblöcke, um Aquaplaning zu minimieren. Da uns Ihre Sicherheit am Herzen liegt, empfehlen wir bei Sommerreifen außerdem die drei Mal vier Regel. Vier gleiche Reifen, die maximal vier Jahre alt sind und mindestens vier Millimeter Profiltiefe haben.

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